Privatdozent Dr. med. Peter Jochen Olbert

Urologische Facharztpraxis in der Brixsana Privatklinik

Prostata-Stanzbiopsie

Sollte aufgrund von Befunden der Verdacht auf einen bösartigen Tumor der Prostata, ein sogenanntes Prostatakarzinom bestehen, ist die Entnahme von Gewebeproben aus der Prostata notwendig, eine sogenannte Prostatastanzbiopsie.

Ablauf der Prostatastanzbiopsie

  • Der Eingriff erfolgt in Links-Seitenlage, in der gleichen Position und auch mit derselben Ultraschallsonde wie bei der sonographischen Untersuchung der Prostata über den Enddarm.
  • Zunächst wird für einige Minuten eine mit Desinfektionsmittel getränkte Kompresse über den After in den Enddarm eingelegt; hiernach wird ein Gleitmittel über den After in den Enddarm eingespritzt, das auch ein lokales Betäubungsmittel enthält, um den Eingriff möglichst schmerzfrei zu gestalten. Dieses lässt man zunächst für wenige Minuten wirken.
  • Dann wird die Ultraschallsonde in den Enddarm eingeführt; dies kann durchaus als unangenehm empfunden werden, soll jedoch nicht schmerzhaft sein.
  • Hiernach wird unter Sicht-Kontrolle die notwendige Anzahl Proben aus der Prostata entnommen. Die genaue Zahl ist individuell unterschiedlich und wird Ihnen im Rahmen des Patienteninformationsgesprächs mitgeteilt, im Regelfall zwischen 10 und 15.
  • Für jede Biopsie muss mit der Biopsienadel die Darmwand durchstochen werden, was möglicherweise als kurzer Stich gespürt wird. Nach korrekter Platzierung der Nadel wird der Auslösemechanismus der Biopsiepistole betätigt. Dies verursacht ein lautes Geräusch, jedoch normalerweise keine wesentlichen Schmerzen mehr.
  • Nach Entfernung der Ultraschallsonde wird ein Tamponade-Streifen mit Desinfektionsmittel in den Enddarm eingebracht; dieser dient vor allem der Kompression und Vermeidung von Blutungen und wird nach etwa einer Stunde in der Praxis wieder entfernt.

Sonderfall MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie

Mit der sogenannten multiparametrischen Magnetresonanztomographie (MRT) der Prostata steht seit wenigen Jahren ein hochauflösendes, bildgebendes Verfahren zur Verfügung, das mehrere wichtige Anforderungen in der Diagnostik des Prostatakarzinoms erfüllt, insbesondere bei Patienten, bei denen lediglich der PSA-Wert gering erhöht oder steigend ist, die anderen Modalitäten der Früherkennung (Tastuntersuchung, Ultraschall) jedoch unauffällig:

  • Es macht mit präziser räumlicher Auflösung auch kleine, verdächtige Herde in der Prostata sichtbar.
  • Dadurch, dass über spezielle Sequenzen die Zelldichte und das Durchblutungsverhalten in einem verdächtigen Herd in die Auswertung eingehen, werden bevorzugt besonders aggressive, sogenannte klinisch signifikante Karzinome erkannt.
  • Hierdurch kann besser abgeschätzt werden, ob eine Prostatabiopsie notwendig ist.
  • Wenn sie notwendig ist, kann die Treffsicherheit für aggressive Tumore erhöht werden, und unnötige Biopsien können vermieden werden.

Wenn die technischen Voraussetzungen bestehen, wird bei der ultraschallgeführten Biopsie durch eine Synchronisierung der MRT-Bilder mit dem Ultraschall-Bild eine gezielte Biopsie der tumorverdächtigen Herde ermöglicht. Wir sind stolz und glücklich, dieses Verfahren in Zusammenarbeit mit Priv. Doz. Dr. Tobias de Zordo, Leiter der Radiologie der Brixsana, bereits seit vielen Jahren anbieten zu können, und mittlerweile über erhebliche Erfahrung mit dieser hochmodernen Technik der Prostatakrebsdiagnostik zu verfügen.

Was muss ich vor dem Eingriff beachten?

  • Schriftliche Einverständniserklärung: zusätzlich zu diesem Merkblatt erhalten Sie vor dem Eingriff ein ausführliches Informationsdokument, dass Sie sorgfältig lesen und ausfüllen sollten. Ihr Arzt wird dies mit Ihnen persönlich durchsprechen und Ihre offenen Fragen beantworten. Dieses Dokument wird von Patient und Arzt unterschrieben.
  • Antibiotikum: Sie erhalten 1 Tablette eines Antibiotikums mit nach Hause. Dies ist nach Anweisung Ihres Arztes einzunehmen, im Regelfall am Morgen des Eingriffstages, nach dem Frühstück. Bitte teilen Sie uns unbedingt bekannte Allergien gegen bestimmte Antibiotika oder andere Medikamente mit.
  • Abführmaßnahmen vor dem Eingriff: sind nicht notwendig
  • Muss ich nüchtern sein? Nein    

Was ist nach dem Eingriff zu beachten?

  • Bitte bleiben Sie bis zur Entfernung der eingelegten Tamponade im Wartebereich der Praxis oder auf dem Klinikgelände.
  • Wenn es Ihnen nach Entfernung der Tamponade gut geht, können Sie nach Hause entlassen werden.
  • Nach dem Eingriff sollten Sie selber kein Fahrzeug führen. Lassen Sie sich fahren oder nützen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel
  • Denken Sie am Abend des Eingriffs an die letzte Tablette des Antibiotikums!
  • Selten treten nach der Prostatastanzbiopsie (normalerweise bis zu 72h) Symptome einer Blasenentzündung, evtl. mit Fieber, Schüttelfrost oder Blutdruckproblemen auf.